Eine Reiseinspiration von Annika
Teil 4 der Serie „Interrail durch Skandinavien“. Teil 1 findet ihr hier , Teil 2 hier und Teil 3 hier.
Benötigte Ausrüstung: Tourenrucksack, Outdoor-Ausrüstung wie Wanderkleidung nach Bedarf
Skandinavien, endlich! Im vergangenen Herbst habe ich mir einen lang gehegten Traum erfüllt und Skandinavien mit dem Zug bereist. Unsere Route: Kassel – Kopenhagen – Göteborg – Oslo – Hjerkinn/Dovrefjiel – Trondheim – Östersund – Stockholm – Visby/Gotland – Malmö – Kassel.
Um von Stockholm nach Gotland zu kommen, kann man entweder mit dem Zug nach Nynäshamn zur Fähre fahren oder man bucht direkt bei „Destination Gotland“ den Shuttlebus vom Stockholmer Hauptbahnhof und lässt sich gemütlich direkt vor die Fähre chauffieren. Die Überfahrt von Nynäshamn nach Visby dauert ungefähr vier Stunden. Wer möchte, kann sich ein Zimmer buchen oder einen gemütlichen Sessel. Die niedrigste Kategorie ist aber auch ok, aber nicht so gut zum Schlafen geeignet. Wir freuten uns sehr darauf auf Gotland ein wenig Abstand zu großen Städten zu bekommen und dort ruhige Tage zu verbringen.
An unserem ersten Tag spazierten wir durch die mittelalterliche Altstadt von Visby. Sie gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe und Anfang August gibt es hier jährlich ein großes Mittelalterfest. Vor lauter schönen und besonderen Fotomotiven konnte ich meine Kamera kaum stillhalten. Auf Gotland insgesamt gibt es sehr viele mittelalterliche Kirchenruinen. Zum Abendessen kehrten wir im Irish Pub „Black Sheep Arms“ ein. Ich glaube, ich habe selten ein ulkigeres Gericht gegessen: Vegetarische Lasagne auf einem Pommes-Bett.
Lecker war es und eine gute Grundlage für den nächsten Tag, an dem wir eine Radtour geplant hatten. Blöd nur, dass wir in der Nebensaison auf Gotland waren. Da haben nämlich alle Fahrradverleihe geschlossen. Trotzdem ließen wir uns nicht von unserem Plan abbringen und liehen uns todesmutig die 3-Gänge-Stadt-Bummel-Räder von unserem Hotel. Unser erstes Ziel war die etwa 15 km entfernte Lummelunda-Grotte. Eine Führung durch diese Tropfsteinhöhle ist auf jeden Fall empfehlenswert. Weiter ging es zur nächsten Attraktion, weitere 14 km zur Jungfrun in Lickershamn. Das ist eine besondere Formation aus Kalkstein, eine sogenannte Rauke. Für Rauken ist Gotland bekannt und die Jungfrun ist eine der größten davon. Danach machten wir uns auf den Heimweg. Dass wir ernsthaft an die 60 km an einem Tag mit klapperigen Stadträdern zurücklegten, wollte uns nachher auch niemand glauben.
Den Tag ließen wir bei einem wunderschönen Sonnenuntergang zurück in Visby ausklingen. Am nächsten Tag war uns dann eher nach Busfahren und wir machten einen Ausflug nach Fårö, einer kleinen Insel im Nordosten von Gotland. Wem nach Einsamkeit ist, dem sei Fårö in der Nebensaison empfohlen. Wir wanderten ein wenig im Süden der Insel und begegneten vielen Schafen. Für Schafe ist auch Gotland bekannt. Gotland Schafe sind sogar eine eigene Rasse. Und schon wieder ging ein Tag vorbei. Unseren letzten Tag verbrachten wir wieder in Visby und besichtigten das Gotland-Museum sowie den botanischen Garten von Visby. Beides lohnt sich.
Auch von Visby ging die Reise wieder am frühen Morgen weiter. Erst zurück nach Stockholm und dann weiter nach Malmö. Malmö war für uns wieder nur einen Zwischenziel, wo wir nur einen Nachmittag Zeit für Besichtigungen hatten. Ein Highlight ist natürlich die Überfahrt über die Øresund-Brücke. In Malmö selbst spazierten wir durch die Altstadt und schauten uns noch das Malmöhus von außen an. Da Malmö unser letztes Reiseziel war, ließen wir den Tag gemütlich ausklingen. Insgesamt waren wir 20 Tage unterwegs und in dieser Zeit haben wir wirklich viele schöne Orte gesehen. An ein paar Orte möchte ich auch definitiv noch einmal reisen. Dann möglichweise mit der Fähre von Kiel nach Oslo…Ich freue mich schon 🙂