A white and a red wood house on a lake, surrounded by trees.

Grüner Freitag statt Konsumrausch

– Reparieren – teilen – gebrauch kaufen – Natur genießen –

Foto: Seppo Uusitupa – A morning view 2/4 on flickr

Am Freitag ist es so weit – es ist der Tag nach Thanksgiving. In den USA ist das der umsatzstärkste Tag des Jahres und auch hier in Deutschland ist der sogenannte Black Friday inzwischen ein Anlass für Angebote und Schnäppchenjagd. Wir zeigen euch, dass der schwarze Freitag auch grün sein kann – durch das Reparieren statt Kaufen von Outdoor Ausrüstung!

Der November ist dunkel und feucht. Leider nicht mehr die Zeit, um sich gemütlich mit Freunden zu treffen, aber die richtige Zeit, um neue Abenteuer zu planen. Was man da alles brauchen könnte: eine neue Jacke, weil bei der alten der Reisverschluss klemmt, ein leichteres Zelt, damit lange Tagesetappen realistischer werden… und schon erscheint die Werbung der Outdoor-Ausrüster doppelt verlockend.

Auch ich bin hin- und hergerissen. Ich bin gerne mit guter Ausrüstung unterwegs, aber ich weiß: Ausrüstung wird oft so hergestellt, dass ihre Produktion und Nutzung die Natur schädigen. Und Konsum von Unnötigem verschwendet wertvolle Ressourcen und setzt unnötig viel CO2 frei.

Zum Glück gibt es eine Lösung für dieses Dilemma: der Green Friday! Der Green Friday ist eine Gegenbewegung zum Konsumwahn am Black Friday und flutet den Körper mit mindestens genau so vielen Endorphinen wie ein mittlerer Kaufrausch.

Die Grundgedanken des Green Friday sind schnell zusammengefasst:

Wir nutzen diesen Tag dafür,

  • raus zu gehen und die Natur zu erleben (und uns an der abenteuerlichen Seite des Herbsts zu erfreuen),
  • Zeit mit Familie und Freunden zu verbringen,
  • sich Zeit für andere und tolle Projekte zu nehmen,
  • zu reparieren, zu tauschen und sich über Verleih und Teilen von Ausrüstung zu informieren.

Bei mir ist am Freitag also Reparaturtag angesagt! Der Reißverschluss wird mit Seife wieder gängig gemacht und ich flicke das Loch im Hosenboden meiner Trekkinghose. Dann zeige ich einer Freundin wie man die Nähmaschine benutzt.

Abends haben wir noch eine Stirnlampenwanderung mit heißem Tee geplant. Ich freue mich darauf und verspreche mir: ich lasse mich nicht vom Konsumrausch mitziehen, sondern genieße einen gemütlichen Freitag.

Spannende Infos zum Reparieren und Möglichkeiten, erfahrene Reparateure zu treffen, gibt es beispielsweise bei Reparaturcafés oder offenen Werkstätten in deiner Stadt.

Und auf der outdooRent-Plattform könnt ihr Ausrüstung leihen, verleihen, mieten und vermieten.

Wir freuen uns auf geteilte grüne Abenteuer! ☺

Planungstipps: Mit dem Zug in den Norden

Eine kleine Planungshilfe von Ronja

Einsteigen, umsteigen, ankommen, loswandern – und dabei nicht mit dem Flugzeug reisen – geht das? Ja, es geht, ist oft günstiger als erwartet und auf der Reise in den Urlaub kann schon so manches Abenteuer erlebt werden.

Lange Distanzen mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurück zu legen kann einschüchternd wirken, doch die Planung ist einfacher als sie scheint. Mein Tip: Knotenpunkten der Reise finden und dort einen Entdeckungstag einplanen. Für die Reise nach Schweden oder Norwegen sind sinnvolle Knotenpunkte Hamburg und dann Kopenhagen, oder Kiel.

Vielleicht habt ihr ja Lust die momentane Reisepause dafür zu nutzen und die nächste Reise möglichst nachhaltig zu planen?

Planung

Ich plane meine Reise oft zunächst mit der Seite rome2rio.com – um einen groben Überblick über die verschiedenen Routen zu bekommen. Hier werden zwar Flüge auch angezeigt, aber die ignoriere ich für klimafreundliche Reisen. Nachdem ich einen Überblick habe, plane ich die Details mit den Webseiten der einzelnen Bahngesellschaften. Das ist in Deutschland www.bahn.de, in Schweden sj.se, und in Norwegen vy.no. Einige Verbindungen fubktionieren auch gut mit dem Flixbus flixbus.de. Auf der Seite thetrainline.com kann man Zugfahrten durch ganz Europa buchen, mit dieser Seite habe ich aber noch keine Erfahrung gemacht.

Routentipps

Schweden: Ganz entspannt mit dem Zug nach Hamburg. Von Hamburg mit dem Zug nach Kopenhagen. Da sofort in den Nachtzug nach Stockholm einsteigen, oder noch einen Pausentag einlegen. Falls das Ziel in Südschweden liegt: am nächsten Tag entspannt mit dem Bus oder der Bahn weiter fahren. Die Verbindung nach Westschweden (Göteborg) klappt am Besten mit dem Bus.

Wen es nach Nordschweden zieht: Von Stockholm aus fährt ein toller Nachtzug via Abisko (Kungsleden – Start) bis ins norwegische Narvik.

Um nach Norwegen zu kommen, empfehle ich von Kopenhagen aus den Bus nach Oslo zu nehmen, der fährt z.B. ca. neun Stunden durch die Nacht. Von Oslo aus gibt es gute Zuverbindungen nach Bergen (via der wunderbaren Hardangervidda) und nach Trondheim (durch das tolle Dovrefjell). Von Trondheim aus kann man mit dem Zug gut Bødo und von dort aus die Lofoten mit der Fähre nach Moskenes erreichen.

Günstig reisen

Es lohnt sich die Auslandsspecials der Bahn zu kontrollieren und früh zu buchen. Bei längeren Reisen kann es günstiger sein sich für ein paar Tage ein Interrail-Ticket zu kaufen. Insgesamt gilt: wer früh bucht, gewinnt!

Tipps und Tricks: Zugverbindungen von Norwegen nach Sweden sind of entweder nur auf der Webseite der norwegischen, oder der Seite der schwedischen Bahn buchbar. Wenn es also theoretisch eine Verbindung gibt, dann lasst euch nicht entmutigen und kontrolliert, ob es mit der anderen Seite funktioniert. Es gibt spezialisierte Reisebüros für Bahnreisen wie z.b. Gleisnost in Freiburg. Lasst euch nicht entmutigen – es gibt fast immer einen Weg!

Packt genug Snacks und Lesefutter ein, seht die Anreise als Teil des Abenteuers – wir wünschen euch viel Spass!

Gletschersee an der Snøhetta

Interrail durch Skandinavien – Stadt, Land, Fluss in Norwegen

Eine Reiseinspiration von Annika

Teil 2 der Serie „Interrail durch Skandinavien“. Teil 1 findet ihr hier.

Benötigte Ausrüstung: Tourenrucksack, Outdoor-Ausrüstung wie Wanderkleidung nach Bedarf

Skandinavien, endlich! Im vergangenen Herbst habe ich mir einen lang gehegten Traum erfüllt und Skandinavien mit dem Zug bereist. Unsere Route: Kassel – Kopenhagen – Göteborg – Oslo – Hjerkinn/Dovrefjiel – Trondheim – Östersund – Stockholm – Visby/Gotland – Malmö – Kassel.

Der erste Teil unseres Blogbeitrags endetet im wunderschönen Oslo auf dem Weg zu Ronja im Dovrefjell. Sehr praktisch: Der Zug hält mitten im Nationalpark Dovrefjiell und nur 5 min Fußweg von der Jugendherberge in Hjerkinn entfernt. Sehr typisch an dieser Zugstrecke sind historische Bahnhofsgebäude, die Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden. So auch das sehr hübsche Bahnhofsgebäude in Hjerkinn an dem uns Ronja in Empfang genommen und zur Jugendherberge begleitet hat. Was mir dort als Norwegen-Neuling auf dem Parkplatz direkt aufgefallen ist: Die E-Auto-Ladestation mitten im Nirgendwo. Man kann Norwegen also nicht nur sehr gut mit dem Zug, sondern auch mit dem Elektroauto bereisen. Allein an der Jugendherberge gab es drei Ladestationen. Trotz fortgeschrittener Stunde machten wir uns auf für einen kleinen Spaziergang ins Dovrefjell. Ronja wollte uns noch den „Viewpoint SNØHETTA“ zeigen. Schon allein das Gebäude ist einen Ausflug wert. Es handelt sich um eine moderne naturalistische Holzarchitektur mit Panoramafenster zum Snøhetta. Neben der Architektur begeistert natürlich der Blick. So konnten wir uns schon einmal auf unsere Tagestour zur Snøhetta am nächsten Tag einstimmen. Dafür mussten wir uns warm einpacken, denn dort oben hatten wir 4 Grad und es war windig.

Die Landschaft insgesamt im Dovrefjell ist sehr besonders. Obwohl sie recht karg anmutet, bietet sie eine große Farbenvielfalt…und wenn man Glück hat, kann man dort sogar Moschusochsen beobachten. Wir hatten tatsächlich Glück und zwar auf der Busfahrt vom Snøhetta-Startpunkt zurück nach Hjierkinn. Der Busfahrer hat extra angehalten und uns rausgelassen. Das war dann gewissermaßen auch unser Abschied vom Dovrefjiell.

Am nächsten Tag ging es weiter nach Trondheim, dem nördlichsten Punkt unserer Reise. Der Bahnhof dort liegt direkt an einem Flussarm des Nidelva und das Meer liegt zum Hinterausgang. Dadurch hatte ich erst einmal das Gefühl in einem etwas größeren Fischerdorf anzukommen. Überall die hübschen, bunten, skandinavischen Holzhäuser…Man hat definitiv viel zu gucken und kann die Stadt sehr gut auch an einem Tag zu Fuß erkunden. Unser Tag in Trondheim begann mit einem kurzen Shoppingtrip und Besuch der Universität. Anschließend führte uns unser Stadtspaziergang in das malerische Viertel Bakklandet mit seinen vielen kleinen und bunten Holzhäusern. Unseren kleinen Hunger stillten wir aber nicht dort, sondern in dem sich drehenden Egon-Restaurant im Tyholt-Turm. Wir genossen die Aussicht sowie Pommes, Kuchen und Kaffee. Für eine komplette Umdrehung und damit Panoramaaussicht über ganz Trondheim hält man sich ca. eine Stunde dort auf und das lohnt sich! Weiter ging es zur Kristiansten Festung, von der man ebenfalls einen schönen Ausblick auf Trondheim hat. Die Festung selbst ist eher schlicht. Und schon wieder hatten wir Hunger. Dieses Mal gab es sehr leckere Falafel in einem hippen Imbiss mit Jazz-Musik in der Stadt. Das reichte dann aber auch an Attraktionen für einen Tag. Am nächsten Tag sollte es schon wieder weitergehen und wir mussten uns von Ronja trennen. Unser nächstes Ziel war Östersund. Was man dort so erleben kann, erfahrt ihr in unserem dritten Teil.

Sonnenuntergang an der Oper in Oslo.

Interrail durch Skandinavien – Auf dem Weg nach draußen

Eine Reiseinspiration von Annika

Benötigte Ausrüstung: Tourenrucksack, Outdoor-Ausrüstung wie Wanderkleidung nach Bedarf

Skandinavien, endlich! Im vergangenen Herbst habe ich mir einen lang gehegten Traum erfüllt und Skandinavien mit dem Zug bereist. Weiter als bis Kopenhagen war ich bis dahin nicht gekommen. So viel sei schon zu Beginn gesagt: Interrail funktioniert in Skandinavien sehr gut. Man sollte sich aber im Vorhinein einen guten Plan zurechtlegen. Dazu veröffentlichen wir bald noch einen weiteren Artikel.

Unsere Route: Kassel – Kopenhagen – Göteborg – Oslo – Hjerkinn/Dovrefjell – Trondheim – Östersund – Stockholm – Visby/Gotland – Malmö – Kassel.

Kopenhagen

Kopenhagen sollte auch in dieser Reise unser erstes Ziel werden, das Tor zu Skandinavien sozusagen. Highlight dort – natürlich neben der kleinen Meerjungfrau, Nyhavn und dem Strand von Amager – das Restaurant RizRaz mit einem köstlichen vegetarischen Buffet! Schon gewusst: Kopenhagen ist die fahrradfreundlichste Stadt der Welt. Wahrscheinlich fahren deshalb dort so viele ohne Helm und ohne Licht. Ganz einleuchten wollte mir dieses Verhalten aber nicht. Wir blieben wir vier Tage dort, aber drei hätten uns auch gereicht.

Göteborg

Weiter ging es nach Göteborg. Dort gönnten wir uns in einem netten kleinen Café im hippen Stadtteil Haga die schwedentypische Fika mit leckerem Kaffee und natürlich einer Zimtschnecke. Leider hatten wir in Göteborg nur eine Nacht, aber da Göteborg nicht so weitläufig ist, kann man an einem Tag schon viel erkunden.

Oslo

Die nächste Zugfahrt führte uns nach Oslo. Der Bahnhof dort mutet etwas wie ein Flughafen an, viele Gleise und viel Hektik. Außerdem begrüßte uns ein saftiger Regenschauer. Also schleppten wir uns von der U-Bahn durch den Regen zu unserer Unterkunft, in die ich mich sofort verliebte. Wer skandinavisches Design mag, nicht allzu viel Platz braucht und 100 € für ein Doppelzimmer mit Kochnische bezahlen kann, dem sei das Frogner House empfohlen. Hinzu kommt noch eine tolle Lage. Ich verliebte mich aber nicht nur in unsere Unterkunft, sondern auch in Oslo.

Ob bei Tag oder bei Nacht, Oslo ist einfach wunderschön. Eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten ist der Vigeland Skulpturenpark mit einer Fülle an zeitlosen, nackten Skulpturen. Hier gibt es nicht das eine Schönheitsideal, sondern Menschen werden sehr vielfältig dargestellt. Auch ein Spaziergang auf der schrägen Norwegischen Oper ist zu empfehlen, deren Architektur einem Eisberg nachempfunden ist.

Ebenso lädt die Festung Akershus zu einem schönen Ausblick über Oslo ein. Zum Holmenkollen, der bekannten Skisprungschanze, haben wir es leider nicht geschafft. Beim nächsten Mal! Nach Oslo komme ich mit Sicherheit wieder. Weiter ging es zu unserem Hauptreiseziel: Ronja im Dovrefjell. Was wir dort Abenteuerliches erlebt haben, erfahrt ihr in unserem nächsten Blogbeitrag…😉

Dare to repair – Will und kann ich das selbst reparieren?

Oh nein, kaputt! Es ist ein ernüchterndes Gefühl, wenn ehemals verlässliche Outdoor-Ausrüstung schlappmacht. Egal ob es ein Zelt ist, das im Sturm reißt, die Hose, die nach ein paar Jahren Abnutzung einfach „durch“ ist, oder der geliebte Schlafsack, der plötzlich Daunen verliert: Jetzt nicht den Mut verlieren.Man kann viel mehr reparieren, als wir im ersten Moment denken würden! In diesem Blogpost und den folgenden wollen wir dir eine kleine Übersicht geben, wie man an das Thema „Reparieren“ herangeht. Dabei folgen wir dem Gedankenprozess nach dem Entdecken eines Schadens:

  • Wie kaputt ist das eigentlich? – Die Schadensaufnahme
  • Wer repariert das? – Selber machen, oder Hilfe holen
  • Garantiefälle
  • Reparatur-Cafes und     „Heimarbeit“
  • Reparaturservices und     Änderungsschneidereien
  • Und wo finde ich Informationen zu „meiner Reparatur“?
  • Reparaturmaterialien kaufen
  • Bevor es schlimmer wird: Ein Reparturset für Touren     zusammenstellen und „Notfälle“ improvisieren

 Wie kaputt ist das eigentlich? – Die Schadensaufnahme 

„Ratsch“ – auf einmal hängt mein Rucksack auf Halbmast. Eine Riemenbefestigung hat nachgegeben, die Naht hat sich aufgeribbelt.Ich improvisiere erst einmal mit einem Kabelbinder (sollte auf keiner Tour fehlen) und bringe die Tour gut zu Ende.Zu Hause angekommen, begutachte ich den Schaden. Zuerst sorge ich dafür das ich die Schadensstelle gut sehen kann.     Das bedeutet: gutes Licht, eventuell ein Spültuch um Staub und Dreck     abzuwaschen. Fall es sich um ein Kleidungsstück handelt, empfehle ich es     nur dann in die Waschmaschine zu stecken, wenn sicher ist, dass nichts     aufribbeln kann. Bei einem Loch im Merino – Shirt bedeutet das: erst     flicken, dann waschen.

  • Ich schaue mir den Schaden an: Ist der Grund für den Schaden ein     Materialfehler, Gewalteinwirkung, oder Verschleiß? Wie groß ist der     Schaden? Sind eventuell noch andere Stellen des Ausrüstungsgegenstands     ebenfalls verschlissen oder kaputt? Falls das so ist, muss ich mir     überlegen: Repariere ich jetzt nur den akuten Schaden, oder will ich     direkt mehr ausbessern?

 Ok, jetzt wissen wir immerhin so grob „wie schlimm“ es ist. Damit können wir zum nächsten Schritt übergehen. Das ist die Überlegung  : „Wer repariert das?“. Hierzu schreibe ich mehr im nächsten Blogpost.

Zukunftsmacher.

Am vergangenen Wochenende ging es für outdooRent und viele andere Projekte im Bereich des nachhaltigen Unternehmertums nach Sylt zum YOOWEEDOO Summercamp.

Nach einem ersten Hüpfer in die etwas kalte Nordsee (14/15°C) ging es am Freitagabend mit der Begrüßung los. Am Samstag und Sonntag folgten viele spannende Vorträge zu Erfolgsgeschichten wie von Goldeimer, die zeigten, dass ein soziales und ökologisches Unternehmertun sehr gut funktionieren kann. Als Stipendiaten konnten wir in Workshops und Expertengesprächen unsere Ideen weiterentwickeln, Probleme reflektieren und eine große Portion Motivation mitnehmen.

An dieser Stelle möchte ich euch nahe legen: Wenn ihr eine Idee für ein „Sustainable Business“ o.ä. habt, zögert nicht und macht was draus! Durch z.B. YOOWEEDOO, das Social Impact Lab und die World Citizen School gibt es so viele tolle Unterstützungsangebote. Ihr seid nicht alleine!

Neben dem bunten Programm hatte ich die Gelegenheit viele andere tolle Projekte kennenzulernen, die auch gerade am Anfang sind, wie MeinFahrradSpendet, Storyyeller Games oder Novicos. Alle weiteren Stipendiaten findet ihr auch über diesen Link.

Sorry, falls das der einen oder dem anderen etwas zu viele Verlinkungen sind. Ich möchte euch nur zeigen, wie viele und unterschiedliche Initiativen es gibt, die einen motivieren weiterzumachen. Einfach machen.

Immer dem Daumen nach – Teil 1 von 2

von Levyn Bürki

Eine längere Auslandreise will gut vorbereitet sein. Dokumente scannen, Krankenversicherung checken, … Gerade auch hinsichtlich Reisegepäck sollte man sich frühzeitig Gedanken darüber machen, welche Anforderungen Jahreszeit und Klima an die Outdoor-Ausrüstung stellen. Was kommt mit, was bleibt zu Hause? Das Reisegepäck auf das Nötigste zu reduzieren, ist immer eine gute Idee! Und wenn sich der Rucksack dann doch als zu klein herausstellt… schon bald kann man sich einen grösseren ja ganz einfach mieten! 😉

Vorbereitung ist wichtig, jedoch nicht alles. Wer auf seinen Reisen etwas erleben möchte, sollte sich davor hüten, allzu viel bereits im Voraus zu planen. Denn richtige Abenteuer müssen einem passieren; sie können nicht geplant werden. Immerhin: was sich nicht planen lässt, kann doch geschickt provoziert werden. Meist, indem man dem Ungeplanten genügend Freiraum lässt, sich zu ergeben. Ein möglicher Ansatzpunkt: die Art der Fortbewegung. Die folgenden zwei Blogeinträge sind deshalb ein kleines Plädoyer fürs Reisen per Anhalter.

Bei frostigen Temperaturen bin ich Ende Februar zu einer mehrwöchigen Autostopp-Reise aufgebrochen. Nicht gerade die übliche Jahreszeit fürs Trampen, aber ich hatte einen Termin: «Ich komme aus der Schweiz und reise nach Papenburg in Niedersachsen. Mitte März werde ich dort ein Seminar besuchen, und weil ich soeben mein Studium abgeschlossen und endlich wieder etwas Zeit habe, dachte ich mir, ich nütze die Gelegenheit und reise per Autostopp an.» Dieses Sprüchlein habe ich oft wiederholt. Drei Wochen lang war ich unterwegs, von Bern zuerst nach Tübingen, dann gen Westen durch den Schwarzwald und die Vogesen bis nach Paris und schliesslich im Zickzackkurs nordwärts durch Belgien und die Niederlande bis direkt vors Seminarzentrum in Papenburg.

Diese Reise ermöglicht haben mir 28 Fahrer*innen, welche unterschiedlicher kaum sein könnten. Allesamt wussten sie bei Antritt ihrer Fahrt noch nicht, dass sie unterwegs einen Autostopper mitnehmen würden. Ich wiederum durfte mich stets aufs Neue überraschen lassen, welche Sprache ich im nächsten Auto sprechen und welche Gespräche sich ergeben werden. Gleich am ersten Reisetag wurde ich völlig unerwartet zum persönlichen Touristenführer von Richard und Kelly. Das pensionierte Ehepaar aus Minnesota war mit Mietauto unterwegs und gabelte mich in der Nähe von Zürich auf. Erst schien es, als ob wir nicht denselben Weg hätten. Doch als ich die beiden eine Stunde später und zwei Raststätten weiter abermals antraf (ja, solche Zufälle gibt’s!) stellte sich heraus, dass sie «einfach nur aus der teuren Schweiz raus» wollten. Sie änderten kurzum ihre Pläne und nahmen mich ein gutes Stück mit und über die Grenze nach Deutschland. Und weil das Wetter so schön war, führte ich die beiden in Schaffhausen zum Rheinfall, dem touristischen Ausflugsziel schlechthin, welches sie ansonsten verpasst hätten.

Zugegeben, oft war ich schon froh, aus einer Stadt rauszukommen und immerhin bis zur nächsten Tankstelle mitgenommen zu werden. Nicht selten hatte ich aber auch das Glück, dass mich jemand über mehrere hundert Kilometer mitnahm. Die längste Fahrtstrecke meiner Reise betrug exakt 400 Kilometer: mit Malou und ihrer BlaBlaCar-Crew von Nancy nach Paris. Die kürzeste Fahrtstrecke wiederum betrug exakt 100 Meter, nämlich beim Versuch, Paris nach Norden hin zu verlassen: Rucksack und Schild in aller Eile auf der Rückbank verstaut, den Beifahrersitz von allerlei Krempel befreit, platzgenommen, Karten abgeglichen — und nach einem kurzen, geteilten Schreckmoment noch am selben Rotlicht wieder ausgestiegen. Nur kurze Zeit später hat mich dann ein Postbote des SNCF ein Stück weit mitgenommen. Die Reststrecke bis Lille fuhr mich der Chef der städtischen Wasserversorgung von Amsterdam.

tandem
Trampen in besonders schöner Weise: Levyn auf dem Tandem mit Froukje!

Reisen per Anhalter beschränkt sich übrigens nicht nur auf Autos und Lastwagen. Die schönste aller Etappen legte ich zusammen mit Froukje auf dem Tandemfahrrad zurück. Ich war als Couchsurfer bei ihr zu Gast, als sie mir kurzerhand das Angebot machte, den Rucksack gegen Radtaschen auszutauschen und die 120 Kilometer Küstenstrecke von Vlissingen nach Rotterdam per Tandem zurückzulegen. Wie gesagt: richtige Abenteuer kann man nicht planen, sie finden einen selber!

Erfolgreiches Trampen erfordert jedoch nicht bloss Glück, sondern auch viel strategisches Geschick. Ob Autostopp dereinst olympisch wird, daran darf gezweifelt werden. Doch offizielle Wettrennen gibt es alleweil. Die nächste Gelegenheit: am 23. Juni finden in Fribourg (CH) bereits zum fünften Mal die Autostopp-Meisterschaften statt. Die Regeln sind einfach: jenes Zweierteam, welches zuerst am 200–300 km entfernt gelegenen Zielort (meist ein Campingplatz) ankommt, gewinnt das Rennen. Die Fahrt nicht zu arrangieren, ist Ehrensache. Wie man hingegen als Team am Strassenrand auf sich aufmerksam macht, hier sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt!

Um Strategie und Kommunikation am Strassenrand wird es denn auch im zweiten Teil meines Blogeintrags gehen. Als Lektüre für die Zwischenzeit empfehle ich zweierlei:

– Das Hitchwiki ist das Hitchhiking-Portal schlechthin. Hier findet ihr jede Menge Tipps, Sicherheitshinweise, eine Weltkarte mit abertausenden von Hitchhiking-Spots, ausführliche Länder- und Städtebeschriebe sowie eine aktuelle Liste spannender Events.

– In der Hörbuchfassung von Douglas Adams’ „The Hitchhikers Guide to the Galaxy und “The Restaurant at the End of The Universe” erfährt ihr, wieso man beim Trampen stets ein Handtuch auf sich tragen sollte.

Gib Stoff.

Mädels und Jungs, es ist offiziell: Dieser Frühling tut so als ob er ein Sommer wäre. Kaum geht es bergauf, steht mir der Schweiß auf der Stirn. Erst mal schnell abwischen. Aber womit? Ärmel? Handtuch? Papiertaschentuch? – Nö. Ich habe eigentlich immer ein Stofftaschentuch dabei. Nicht nur im Alltag, sondern ganz speziell auch, wenn es mich nach draußen zieht (je nach Tourenlänge sogar mehrere 😉). Kariert und solide sind sie kleine „Helferlein“, die viel andere Multifunktions-Ausrüstung in den Schatten stellen. Ihr Original-Zweck, das Naseputzen, ist selbstverständlich auch abgedeckt, aber sie eignen sich noch für einige andere Anwendungen:

  • nass ersetzten sie Waschlappen und Babyfeuchttücher (sonst die zuverlässigste „Sofort-Hygiene“ auf Tour),
  • als Sonnenschutz für den Nacken, hinten in eine Mütze geklemmt,
  • sauber sind sie zur Notfallversorgung von Wunden, zum Schienen von Verstauchungen benutzbar,
  • sie funktionieren prima als „Notfall-Spüllappen“ oder um Töpfe und Tassen rasch abzutrocknen,
  • als temporärer Flicken auf Wanderhose, Schlafsack o.ä.,
  • als „Grobfilter“ für Wasser, um vor der Zugabe von Desinfektionsmitteln oder Filterung mittels Keramikfilter Silt und andere feine Schwebstoffe aus dem Wasser zu entfernen, …

Ich bin mir sicher dir fallen noch andere Anwendungen für dein Stofftaschentuch ein! Insgesamt bleibt zu sagen: regelmäßig gewaschen bleiben Stofftaschentücher auch auf Tour frisch und man spart sich eine Menge Abfall.  Bleibt noch die Frage: wo findet man heute noch Stofftaschentücher? Großeltern (sofern vorhanden) anschnorren, manche Second-Hand-Läden …  und zur Not im Netz bestellen.

Vereint!

Wie können wir die Vision von outdooRent verwirklichen? Und in was für einen Rahmen? Keine einfachen Fragen aber letztendlich doch einfach zu lösen. So ein großes Projekt muss man vereint angehen. Vereint schaffen wir das. Vereint kommen wir unseren Zielen näher. Darum haben wir outdooRent heute zu neunt gegründet. Als Verein und mit dem Ziel ein e.V. zu werden. Am Gründungsabend haben wir noch einmal gemeinsam die Satzung diskutiert und sie dann verabschiedet. Das war ein ganz schön spannender Moment. Auch Rest des Abends war wunderbar. Viele liebe und engagierte Menschen um einen Tisch, gutes Essen, gute Gespräche und viele Ideen. Das wird eine spannende und gute Zukunft mit euch zusammen…

Jetzt haben wir die zu Prüfung der Gemeinnützigkeit beim Finanzamt eingereicht und können den Verein dann hoffentlich bald eintragen lassen. Solange konzentrieren wir uns darauf die Plattform ans Laufen zu bekommen und endlich erste Verleihe und Vermietungen zu vermitteln. Denn einen guten Mietvertrag haben wir inzwischen! Also, schreibt uns wenn ihr was für die nächste Tour benötigt, und wir versuchen euch jetzt schon zu vermitteln. Außerdem besteht ab jetzt die Möglichkeit Mitglied zu werden – der Link zum Anmelde-Formular folgt schnell! Als Mitglied unterstützt du die Plattform und nachhaltige outdooR-Betätigung, kannst deine Ausrüstung vermieten, Ausrüstung mieten, und im Rahmen des outdooRent-Bekanntekreises manche Gegenstände auch einfach leihen (weil wir nett zueinander sind und daran glauben, dass unsere Ausrüstung ein abenteuerliches Leben verdient hat).

Es bleibt also spannend!

Abenteuerliche Grüße in den Frühlingsabend 🙂

 

Frühlingserwachen

Frühlingshafte Temperaturen und ihr steht schon in den Startlöchern für die erste schneefreie Tour des Jahres? Wir auch!
Heute habe ich die ersten Ausrüstungs-Fotos für den Website-Prototyp, an dem David fleißig bastelt, aufgenommen und gleichzeitig die mittäglichen Sonnenstrahlen genossen.
Den Rest des Tages wird gerechnet und überlegt: Wieviel Geld brauchen wir für die Gründung einer Genossenschaft? Können wir uns das leisten, oder müssen wir doch auf eine andere Rechtsform umsteigen? – Wir halten euch auf dem Laufenden!
Außerdem bereiten wir unseren ersten Messeauftritt am Freitag den 9.3. auf der Gründermesse Neckar-Alb in Reutlingen vor. Die ersten Werbe-Postkarten sind gedruckt und auch die Visitenkarten auf dem Weg zu uns. Und auch das passende Zelt haben wir uns schon leihen können. Flo hat auf seiner Fahrrad-Tour von China nach Deutschland in diesem freistehenden Einmann-Zelt übernachtet und überlässt es uns großzügig als Blickfang.
Kommt uns und das Zelt auf der Messe besuchen! Dort gibt es noch viele andere Gründungsprojekte aus der Region zu entdecken und der Eintritt ist frei!
Apropos Postkarte: Annika genießt gerade eine Woche verdienter Ferien am Meer und hat euch eine Postkarte geschrieben:
Liebe Freunde von outdooRent!
Als Kind des Ruhrgebiets ist ein Besuch der Nordsee in Holland immer wieder ein Highlight. Gerade auch zu dieser Jahreszeit hat die See einen besonderen Charme. Das raue Klima der kalten Jahreszeit zusammen mit den ersten Vorboten des Frühlings ziehen mich jedes Jahr wieder hierhin, genauer nach Westenschouwen in der Provinz Zeeland. Strand, Dünen und Wald…Natur pur. Genächtig wird bei unter 10°C nicht im Zelt, sondern in einem gemütlichen, kleinen Ferienhäuschen mit Kamin. Mein Gepäck habe ich trotzdem im Trekkingrucksack verstaut. 65 l reichen locker für vier Nächte. Außerdem mit dabei: mein Microfaser-Duschtuch. Klein, leicht und erfüllt seinen Zweck: macht trocken 😉 Durch die Minusgrade der letzten Wochen ist meine Haut etwas in Anspruch genommen, vor allem die Lippen. Deshalb müssen diese vor den Touren gut gefettet werden. Besonders gut und langanhaltend fettet Kokosöl. Dann steht dem Wandervergnügen durch windige Dünen im Naturschutzgebiet nichts mehr im Weg…♥ 
Abenteuerliche Grüße,
Annika