A white and a red wood house on a lake, surrounded by trees.

Grüner Freitag statt Konsumrausch

– Reparieren – teilen – gebrauch kaufen – Natur genießen –

Foto: Seppo Uusitupa – A morning view 2/4 on flickr

Am Freitag ist es so weit – es ist der Tag nach Thanksgiving. In den USA ist das der umsatzstärkste Tag des Jahres und auch hier in Deutschland ist der sogenannte Black Friday inzwischen ein Anlass für Angebote und Schnäppchenjagd. Wir zeigen euch, dass der schwarze Freitag auch grün sein kann – durch das Reparieren statt Kaufen von Outdoor Ausrüstung!

Der November ist dunkel und feucht. Leider nicht mehr die Zeit, um sich gemütlich mit Freunden zu treffen, aber die richtige Zeit, um neue Abenteuer zu planen. Was man da alles brauchen könnte: eine neue Jacke, weil bei der alten der Reisverschluss klemmt, ein leichteres Zelt, damit lange Tagesetappen realistischer werden… und schon erscheint die Werbung der Outdoor-Ausrüster doppelt verlockend.

Auch ich bin hin- und hergerissen. Ich bin gerne mit guter Ausrüstung unterwegs, aber ich weiß: Ausrüstung wird oft so hergestellt, dass ihre Produktion und Nutzung die Natur schädigen. Und Konsum von Unnötigem verschwendet wertvolle Ressourcen und setzt unnötig viel CO2 frei.

Zum Glück gibt es eine Lösung für dieses Dilemma: der Green Friday! Der Green Friday ist eine Gegenbewegung zum Konsumwahn am Black Friday und flutet den Körper mit mindestens genau so vielen Endorphinen wie ein mittlerer Kaufrausch.

Die Grundgedanken des Green Friday sind schnell zusammengefasst:

Wir nutzen diesen Tag dafür,

  • raus zu gehen und die Natur zu erleben (und uns an der abenteuerlichen Seite des Herbsts zu erfreuen),
  • Zeit mit Familie und Freunden zu verbringen,
  • sich Zeit für andere und tolle Projekte zu nehmen,
  • zu reparieren, zu tauschen und sich über Verleih und Teilen von Ausrüstung zu informieren.

Bei mir ist am Freitag also Reparaturtag angesagt! Der Reißverschluss wird mit Seife wieder gängig gemacht und ich flicke das Loch im Hosenboden meiner Trekkinghose. Dann zeige ich einer Freundin wie man die Nähmaschine benutzt.

Abends haben wir noch eine Stirnlampenwanderung mit heißem Tee geplant. Ich freue mich darauf und verspreche mir: ich lasse mich nicht vom Konsumrausch mitziehen, sondern genieße einen gemütlichen Freitag.

Spannende Infos zum Reparieren und Möglichkeiten, erfahrene Reparateure zu treffen, gibt es beispielsweise bei Reparaturcafés oder offenen Werkstätten in deiner Stadt.

Und auf der outdooRent-Plattform könnt ihr Ausrüstung leihen, verleihen, mieten und vermieten.

Wir freuen uns auf geteilte grüne Abenteuer! ☺

Nähmaschinenfus mit Bild und Schrift "Dare to repair"

„Wer repariert das?“

Die Jacke ist kaputt und meine erste Frage ist: „Wer repariert das?“ In manchen Fällen ist das klar: Wenn es sich beispielsweise um einen klaren Materialfehler handelt, und man sich noch in der Garantiezeit befindet, ist es am Besten den Händler zu kontaktieren, der einem die Ausrüstung verkauft hat. Über diesen läuft im Normalfall eine Garantie – oder Kulanzreparatur. Die Gewährleistungsfrist läuft zwei Jahre, aber viele Hersteller, die mit Nachhaltigkeit werben, geben eine längere oder lebenslange Garantie.

 Meistens macht Ausrüstung meiner Erfahrung nach allerdings erst nach dem Ablaufen der Garantie schlapp.  Dann geht es darum entscheiden: Kann ich das selbst reparieren? Kann ich das mit Hilfe reparieren? Oder sollt da doch am besten eine Fachfrau/mann ran?

Nicht jeder ist mit Reparaturtechniken wie Nähen aus dem Elternhaus vertraut. Das bedeutet aber nicht, dass man nicht wagen sollte Ausrüstung selber zu reparieren! Wir werden euch in den nächsten Beiträgen  Möglichkeiten zeigen, sich so etwas beizubringen. Und „projekt-orientiertes“ Lernen von solchen Techniken kann sehr viel Spaß machen, und sehr bereichernd sein.

Ich verstehe aber, dass es Menschen gibt, die sagen: ich habe eigentlich Null handwerkliches Geschick/ gerade keine Zeit für so etwas / gerade keine Lust meine Ausrüstung zu reparieren. Das bedeutet aber nicht, dass man das Reparaturprojekt aufgeben muss! Für solche Fälle gibt es professionelle Anbieter. Wenn es um einen neuen Reisverschluss für meine Jacke geht, hilft die Änderungsschneiderei um die Ecke. Es lohnt sich, vor dem Abgeben des Reparaturstücks nach dem Preis zu fragen. Auch ich als leidenschaftliche Reparateurin schicke Ausrüstung weg, wenn die Reparatur eindeutig meine Fähigkeiten, oder mein Zeitbudget übersteigt. Neulich habe ich beispielsweise meine Daunenschlafsack auffüllen lassen – viel günstiger als einen neuen zu kaufen, und ich schlafe jetzt wieder so kuschelig warm wie vor fünf Jahren als er neu war. Der Anbieter hierfür war eine Werkstatt in Berlin: Outdoor Service Team. Da habe ich den Schlafsack einfach hingeschickt und nach einem Kostenvoranschlag reparieren lassen.

Trotzdem lohnt es sich beim nächstgelegenen Outdoor-Fachhändler nachfragen, ob es in der Nähe ähnliche Anbieter gibt – die sollten wir nämlich unterstützen!

Letztendlich muss man abwägen: Professionell und eventuell teuer reparieren lassen, oder wagen selbst zu reparieren? Wer sich dafür entscheidet selbst zu reparieren, kann auf die Unterstützung der Outdoor-, MakeYourOwnGear-, und Reparier-Communities hoffen. Aber davon berichte ich mehr im nächsten Blogeintrag.

Mein Zelt reist auf die Lofoten.

Noch eine Woche dann geht es los. Nicht für mich, für mich beginnen die Outdoor-Abenteuer diese Sommers erst im Juli. Aber mein Zelt geht auf Reisen. Lukas nimmt es mit auf die Lofoten. Also in ein mehr oder weniger altbekanntes Territorium. Denn letzten Herbst haben mein Zelt und ich dort noch gemeinsam die Berge und Buchten unsicher gemacht. Schroff ragen dort die Felsen in die Höhe, und in den Buchten peitscht der Wind. In einer Nacht so stark, dass ich mir noch Steine zur Beschwerung ins Zelt gelegt habe – nur so konnte ich schlafen, ohne Angst zu haben abzuheben.

So ein Ausleihvorgang ist natürlich auch noch einmal eine gute Gelegenheit zu Überprüfen, ob das eigene Zelt komplett ist. Und Lukas (oder eine*r anderen Person die das Zelt in Zukunft leiht) noch ein paar Tipps für die pflegliche Behandlung an die Hand zu geben.

Was ich selber mache, bevor ich mein Zelt verleihe:

  • Ich überprüfe kurz ob es komplett ist. Heringe auch dabei? Und Unterlegplane, falls man eine hat?
  • Ich schüttele es noch mal aus. Und finde die Ohrenstöpsel, die ich verloren geglaubt hatte.
  • Ich liste die „bekannten Mängel“ auf, um Lukas darauf aufmerksam zu machen. Mein Zelt hat beispielsweise drei kleine Flickstellen (von genau dieser windigen Nacht auf den Lofoten) ist aber dicht.
  • Ist eine Aufbauanleitung dabei (bei mir auf die Packtasche gedruckt)? Ist der Aufbau selbsterklärend, oder sollte ich noch der Person die es ausleiht noch ein paar kurze Ratschläge geben?

Wie ich mir wünsche, dass Lukas mein Zelt behandelt:

  • Aufbau an möglichst wenig exponierten Stellen.
  • Unterlegen der Plastikplane, um den Boden vor scharfen Steinen zu schützen.
  • Morgens das Zelt, wenn möglich kurz abtrocknen lassen, bevor man es einpackt. (Ja ich weiß, bei Dauerregen bringt der Tipp nix. Aber oft lacht morgens ja auch die Sonne. Und ein trockenes Zelt trägt sich leichter ;).)
  • Ab und zu kontrollieren, dass nichts Wichtiges wie Heringe zurückgelassen wird.
  • Wieder zuhause: Zelt aufhängen und knochentrocken trocknen lassen. Wenn es draußen zu nass ist: In der Duschkabine / in der Waschküche. Einmal gründlich Ausschütteln.
  • Überlegen: Hat alles gepasst so? Ist irgendwas kaputt oder verloren gegangen? -> Falls ja: offene und ehrliche Kommunikation, dann findet sich schon eine Lösung.
  • Insgesamt also: Immer noch einen Hauch pfleglicher, als wenn es ihm selbst gehören würde ;).

Das war es von mir – ich wünsche Lukas, seiner Crew, und meinem Zelt eine wunderbare Zeit auf den Lofoten!

Tourenplanung auf dem Handy

Hinweis: Bevor ich euch meine Tricks mit meiner Lieblingsapp mitteile, möchte ich folgende Warnung klar ausdrücken: man sollte natürlich sich nicht auf sein Handy verlassen, um sich orten zu lassen und seinen Weg zu finden. Es kann so viel passieren, dass man immer eine Landkarte dabei haben soll, die man lesen kann und mit der man sich orten kann.

Mein Handy hat sich verwandelt. Es kann nicht nur telefonieren, es kann mich auch orten. Es kann Karten und Wanderrouten herunterladen und offline verwenden. Es kann mich bei Touren und Wanderungen aufnehmen. Es kann Beschreibungen für Wanderwege anzeigen, die andere mir empfohlen haben.

Da wir morgen eine kleine outdooRent-Wanderung machen wollen, werde ich anhand eines Beispiels aus der Tübinger Region beschreiben, wie man eine solche Tour planen kann:

  1. Auf der Webseite, die die Tour beschreibt, kurz überprüfen, ob eine GPS-Aufnahme oder -beschreibung der Wanderung als GPX Datei zum Herunterladen angeboten wird.

    Tourbeschreibung
    1. Tourbeschreibung
  2. Die GPX Datei herunterladen und auf dem Handy in das Verzeichnis „osmand/tracks“ kopieren.

    GPS Downloads
    2. GPS Downloads
  3. OSMAnd aufmachen, im Menü auf „Configure map“ klicken und die Fußgänger-Ansicht oben auswählen.

    OSMAnd - Kartenkonfiguration
    3. OSMAnd – Kartenkonfiguration
  4. Auf „GPX track…“ drücken, um eine Liste der verfügbaren GPX-Tracen anzeigen zu lassen.

    OSMAnd - Kartenoptionen
    4. OSMAnd – Kartenoptionen
  5. Die passende Datei auswählen und mit „OK“ bestätigen.

    OSMAnd - Tour anzeigen
    5. OSMAnd – Tour anzeigen
  6. Der Weg wird in Rot auf der Karte angezeigt.

    OSMAnd - Tour wird angezeigt
    6. OSMAnd – Tour wird angezeigt
  7. Alternativ kann vom Hauptmenü aus der Dashboard und damit die Liste der verfügbaren GPX-Dateien (My Tracks) angezeigt werden.

    OSMAnd - Dashboard - My Tracks
    7. OSMAnd – Dashboard – My Tracks
  8. Ein Klick auf der Karten-Icon lässt den Weg auf der Karte anzeigen. Ein Klick auf dem Namen der Datei führt zur abgebildeten Analyse-Ansicht.

    OSMAnd - Details der GPX-Aufnahme
    8. OSMAnd – Details der GPX-Aufnahme

Galerie mit allen Screenshots :

Und ihr? Wie plant ihr eure Touren? Habt ihr andere Apps, Werkzeuge und praktische Tipps zu empfehlen?

Engagiert durch Karten

Seitdem ich ein Smartphone besitze, sind mir elektronische Karten unentbehrlich. Meine Tourenplanung findet inzwischen fast ausschließlich auf meinem Handy statt. Dabei will ich aber, dass meine Daten bei mir bleiben und nur von mir analysiert und verarbeitet werden können.

Das Facebook Skandal von letzter Woche (mit Cambridge Analytica) zeigt, wie viel Datenschutz für Nutzer bedeutet und wie wenig ihre Privatsphäre respektiert wird.

Bei Karten ist es für mich nicht anders: ich möchte eine Alternative zu Google Maps, Bing Maps und anderen privaten Anbietern, die mitschneiden, wo ich überall gefahren, gelaufen und gewandert bin. Und am Besten fände ich, wenn darauf Wander-, Rad- oder sogar Skiwege angezeigt werden könnten!

Zum Glück existiert diese Alternative schon, die meine Wünsche erfüllt und noch mehr: OpenStreetMap. Ähnlich wie bei Wikipedia handelt es sich um ein kollaboratives Projekt, von allen und für alle und von einer nicht gewinnorientierten Organisation geführt. Einige Vorteile:

  • Karten können lokal für die offline Nutzung abgespeichert werden.
  • Karten können korrigiert, angepasst oder ergänzt werden, wie Artikel bei Wikipedia auch.
  • GPS-Aufnahmen von Touren, Wanderungen usw. können hochgeladen werden.

Damit bereichert jeder Beitrag die Karten und unterstützt damit die Community von Nutzer und Mitmachern weiter.

Auf meinem Android-Smartphone benutze ich hauptsächlich zwei Applikationen in Verbindung mit OpenStreetMap:

  • OSMAnd, um Karten anzuzeigen und herunterzuladen, aber auch für die Navigation und die Aufnahme von Reisen.
  • StreetComplete, um schnell und lokal durch thematische Anfragen (Radwege, Hausnummer, Straßennamen oder Öffnungszeiten) Verbesserungen zu den Karten beizutragen.

OSMAnd

StreetComplete

 

Und ihr? Welche Karten und Apps benutzt ihr für die Planung von Reisen, Wanderungen und Touren?

Treue Begleiter. Oder: ein guter Schlaf ist viel wert.

Als ich 2010 vor meiner ersten langen Radtour stand, habe ich mich gefragt: lohnt es sich wirklich, so viel Geld in eine gute Luftmatraze zu investieren, die ich zwar jetzt einen Monat lang beim Biwaken täglich gebrauchen werde, aber danach nur gelegentlich?

Seit acht Jahren hat sich die Antwort kein bisschen geändert – unbedingt!

Denn diese Matraze hat mich seit dieser Reise überall begleitet: draußen auf Reisen, Wanderungen, Radtouren und Campingurlauben; drinnen als Crash-Matraze bei jeder Gelengenheit. Sie ist mit 1.80m ein wenig klein für mich – mit knapp 2 Meter Größe liegen dann meine Füße auf dem Boden, aber mich hat es nie gestört. Und das Gewicht und der Platz, die ich damit eingespart habe, waren mir wichtig: sie nimmt ja so wenig Platz wie ein gerollter Pulli, ist 600g leicht, lässt sich in Sekunden aus- und wieder einpacken, und sorgt für einen sehr bequemen Schlaf, überall.

Und sie gefällt mir so sehr, dass ich sie fröhlich Freunden ausgeliehen habe, die gelegentlich eine gute gebraucht haben. Selbst meine Mutter konnte trotz Rückenprobleme selig darauf schlafen und hat meine Ausrüstung gelobt.

Damals war es aber eine harte Entscheidung: als Student mit einem knappen Budget wollte ich ungern Geld im 3-stelligen Bereich für Outdoor-Ausrüstung ausgeben. Die Investition hat sich aber längst rentiert, sowohl finanziell als auch von der resultierenden Schlafqualität.

Ich würde mich darauf freuen, dass sie bei Gelegenheit den Schlaf von anderen Outdoor-Enthusiasten sichern könnte, die sie sich nicht leisten wollen oder können. Sie wird sicherlich mein erster Eintrag bei der outdooRent Sharing-Plattform sein!

Und du? Ist es dir schon schwer gefallen, verhältnismäßig viel Geld in guter Ausrüstung zu investieren? Wie betrachtest du die Entscheidung im Nachhinein? Wir freuen uns über deine Kommentare! #OutdoorSharingIsCaring

Treue Begleiter. Oder: warum man manchmal auch getrennt reisen sollte.

Ich hatte ihn mir schöner vorgestellt, schicker. Aber mein treuster Begleiter auf allen Abenteuer-Touren ist zwar groß, aber eben auch nicht besonders schön oder elegant. Aber dafür eines: er ist praktisch.

Wir haben uns vor sechs Jahren in einem Outdoor-Geschäft kennengelernt. Ich muss zugeben, ich war auf der Suche nach Ersatz. Das Vorgängermodell und ich harmonierten nicht gut genug um sich auf das „Abenteuer meines Lebens“,  damals eine zweiwöchige Lappland-Exkursion, noch einmal gemeinsam einzulassen. Und mit einer frischen Schlüsselbein-Verletzung brauchte ich einen Partner, der mir Gewicht abnahm. Also: Gesucht, gefunden, ausprobiert und nie bereut.

Natürlich rede ich von meinem Rucksack –  aber warum?

Weil ich erklären möchte, warum ich ihn teile. Für mich ist ein guter Rucksack der Knackpunkt für viele Draußen-Aktivitäten. Egal ob Trekking oder Bergwanderung: ohne Hüftgurt und gutes Tragesystem kann aus dem geplanten Abenteuer auch schnell mal eine Tortur werden. Das Gewicht drückt dann unangenehm auf die Schultern, der schwere Rucksack schwankt und beeinträchtigt die Balance – sich durch die Natur bewegen macht einfach weniger Spaß.

Ein guter Rucksack dagegen macht das Leben oder die Tour leichter. Gleichzeitig ist meine Touren-Zeit im Jahr begrenzt: Selbst im Sommer vegetiert der arme Rucksack dann unter meinem Bett vor sich her, ohne die Sonne zu sehen oder sich konstruktiv einbringen zu können. Für mich ist es darum eine Selbstverständlichkeit ihn auch mit anderen Menschen auf Reisen zu schicken. Angst vor Abriebschäden habe ich dabei keine. Warum nicht?

1) Fremdes Eigentum behandeln die meisten Menschen mit noch etwas mehr Respekt als ihr eigenes.

2) Was ich selbst mit meiner manchmal etwas rauen Nutzung nicht kaputt bekomme, wird wohl auch noch Abenteuer mit anderen überstehen.

3) Auch herumliegende Ausrüstung altert. Ich möchte aber, dass sie ein spannendes und sinnvolles Leben hat. Ich selber möchte ja auch lieber erleben und dabei neue Erfahrungen machen, als mich unbeschädigt zu langweilen

Und du? Welche Ausrüstung teilst du, welche ist dir „heilig“? Wir freuen uns über deine Kommetare! #OutdoorSharingIsCaring

Abenteurer*in

Wen habt ihr vor Augen, wenn ihr Begriffe wie Abenteurer, Entdecker, Grenzgänger hört? Wer fällt euch ein, wenn ihr gefragt werdet, welche Expeditionsleiter ihr am meisten bewundert? Nur bärtige Männer mit windgegerbter Haut? Und wie nehmt ihr euch selbst in der Natur wahr? Als Nachfolger*in einer langen Tradition oder als Pionier*in?
Fakt ist: Frauen und Abenteuer, Entdecken, Wagen: das erschien in unserer Gesellschaft lange als inkompatibel. Ist es aber nicht und so erobern immer mehr Frauen ihren Platz in der Outdoor-Welt. Sie besteigen Berge, klettern schwere Routen, genießen ihre Zeit draußen und ermutigen andere Frauen sich mehr zuzutrauen.
Und auch sie haben inspirierende Vorbilder wie Alexandra David Neel. Dieser Abenteurerin schaffte es als erster Mensch westlicher Herkunft nach Lhasa zu gelangen  – nach mühevoller Reise durch das Himalaya. Auf ihrem Weg bestand sie gemeinsam mit ihrem Adoptivsohn nicht nur zahlreiche Abenteuer mit mimimaler Ausrüstung, sondern lernte auch Tibetisch und tauchte so tief in die buddhistische Lehre ein, dass sie zur Nonne geweiht wurde. 
Ihre Courage und Hartnäckigkeit inspirieren mich, wenn der Weg mal wieder steiniger ist als erwartet. Denn eines muss ich zugeben: ich bin keine geborene Abenteurer*in, sondern erobere diesen Begriff erst langsam für mich. Meine Outdoor-Erlebnisse haben mich über die letzten Jahre zu der Person gemacht die ich bin. Oft mutig und abenteuerlustig, manchmal nicht. 
Als Menschen die gerne Zeit in der Natur verbringen, aber auch als Frauen, die dort manchmal zusätzliche Herausforderungen treffen, wollen wir auf diesem Blog unsere Erfahrungen teilen. 
In den nächsten Monaten wird hier eine Reihe von Blog-Posts entstehen, bei denen es darum geht, mit dem Outdoor-Leben anzufangen und erste Erfahrungen draußen zu sammeln. Da wird es um die erste längere Tour gehen, die erste Nacht (alleine) im Zelt, das Gefühl einen schweren Tag durchgehalten zu haben, und vieles mehr. 
Diese Artikel sind für alle Geschlechter gedacht, aber wir freuen uns besonders, wenn wir mehr Frauen Mut zum Abenteuern machen können. Bis die Reihe steht, empfehlen wir allen Abenteurer*innen (die Englisch verstehen) die Podcasts auf www.she-explores.com. Auch dort geht es um starke und neugierige Frauen, die die Welt erkunden.
 
Wenn ihr Themenvorschläge oder besondere Fragen habt, freuen wir uns über eine Nachricht an info@outdoorent.de!

Drei Dinge, die Wintertouren verschönern

Schnee unter den Füßen, die Wintersonne im Gesicht, das Gefühl mit Freunden unterwegs zu sein – an jedem grauen Wintertag muntert der Gedanke an so eine Wintertour auf.

Letzten Montag fehlte zwar die Sonne aber auf der Schwäbischen Alb lag reichlich Schnee und lockte uns so aus unseren Zimmern. Am Wanderparkplatz angekommen, überprüften wir noch kurz, dass alle nötige Ausrüstung auch wirklich im Rucksack gelandet war, bevor wir in Richtung Rossberg aufbrachen. Aber was sind die Dinge, die Wintertouren zusätzlich versüßen oder sicherer machen (neben selbstverständlichen Dingen wie angemessener Kleidung und einer guten Karte)?

Kopflampen

Nicht nur für Abenteurer wie uns, die chronisch spät aufbrechen: Eine Kopflampe macht den Unterschied zwischen Gelassenheit und Hetze. Die Dämmerung kommt immer früher als erwartet und wer im Zwielicht eine Kopflampe (mit voller Batterie) aus dem Rucksack zieht, kann noch entspannt und sicher zurück wandern. Auch wir waren am Montag spät dran und ich war heilfroh, dass wir so die letzten vereisten und steilen Abstiege des Trailruns gut ausleuchten könnten.

(Verdammt) Süßer Tee

Wenn draußen die Temperaturen im Minus sind ist es immer eine gute Idee etwas Warmes zu trinken mitzunehmen. Also, Thermoskanne füllen und los geht’s? Jein. Erst noch ordentlich Zucker oder Honig für einen kleinen Energieschub auf Tour zugeben. Wenn es kalt ist muss der Körper mehr heizen und verbraucht mehr Energie. Mit einem zuckrigen Getränk kann man die Reserven schnell wieder auffüllen. Weil lange Pausen im Winter schnell ungemütlich werden, neige ich dazu sie kürzer zu halten und weniger zu essen. Süßer Tee ist dann ein Rundumschlag, der mich wieder fit für den nächsten Anstieg macht.

Mini-Isomatte

Ja, ich weiß, Mini-Isomatten sind etwas, dass auch unsere Mütter uns auch gerne in den Rucksack packen würden. Aber manchmal liegen Mütter ja auch goldrichtig. Eine heftgroße Isomatte wiegt praktisch nichts (beziehungsweise rund 40 g) und kann uns im besten Fall den Arsch – nein, verzeih‘ die Pause, retten. Warm und weich gebettet bleibt genug Zeit um zu rasten ohne zu sehr auszukühlen oder sich gar eine garstige Blasenentzündung einzufangen.

Wir hoffen, dass ihr in den kommenden Wochen noch reichlich Gelegenheit habt unsere Winter-Tipps auszuprobieren. Eure besten Wintertour-Tipps könnt ihr uns gerne auch per Mail schicken oder Fotos unter #OutdoorSharingIsCaring posten.