Mein Zelt reist auf die Lofoten.

Noch eine Woche dann geht es los. Nicht für mich, für mich beginnen die Outdoor-Abenteuer diese Sommers erst im Juli. Aber mein Zelt geht auf Reisen. Lukas nimmt es mit auf die Lofoten. Also in ein mehr oder weniger altbekanntes Territorium. Denn letzten Herbst haben mein Zelt und ich dort noch gemeinsam die Berge und Buchten unsicher gemacht. Schroff ragen dort die Felsen in die Höhe, und in den Buchten peitscht der Wind. In einer Nacht so stark, dass ich mir noch Steine zur Beschwerung ins Zelt gelegt habe – nur so konnte ich schlafen, ohne Angst zu haben abzuheben.

So ein Ausleihvorgang ist natürlich auch noch einmal eine gute Gelegenheit zu Überprüfen, ob das eigene Zelt komplett ist. Und Lukas (oder eine*r anderen Person die das Zelt in Zukunft leiht) noch ein paar Tipps für die pflegliche Behandlung an die Hand zu geben.

Was ich selber mache, bevor ich mein Zelt verleihe:

  • Ich überprüfe kurz ob es komplett ist. Heringe auch dabei? Und Unterlegplane, falls man eine hat?
  • Ich schüttele es noch mal aus. Und finde die Ohrenstöpsel, die ich verloren geglaubt hatte.
  • Ich liste die „bekannten Mängel“ auf, um Lukas darauf aufmerksam zu machen. Mein Zelt hat beispielsweise drei kleine Flickstellen (von genau dieser windigen Nacht auf den Lofoten) ist aber dicht.
  • Ist eine Aufbauanleitung dabei (bei mir auf die Packtasche gedruckt)? Ist der Aufbau selbsterklärend, oder sollte ich noch der Person die es ausleiht noch ein paar kurze Ratschläge geben?

Wie ich mir wünsche, dass Lukas mein Zelt behandelt:

  • Aufbau an möglichst wenig exponierten Stellen.
  • Unterlegen der Plastikplane, um den Boden vor scharfen Steinen zu schützen.
  • Morgens das Zelt, wenn möglich kurz abtrocknen lassen, bevor man es einpackt. (Ja ich weiß, bei Dauerregen bringt der Tipp nix. Aber oft lacht morgens ja auch die Sonne. Und ein trockenes Zelt trägt sich leichter ;).)
  • Ab und zu kontrollieren, dass nichts Wichtiges wie Heringe zurückgelassen wird.
  • Wieder zuhause: Zelt aufhängen und knochentrocken trocknen lassen. Wenn es draußen zu nass ist: In der Duschkabine / in der Waschküche. Einmal gründlich Ausschütteln.
  • Überlegen: Hat alles gepasst so? Ist irgendwas kaputt oder verloren gegangen? -> Falls ja: offene und ehrliche Kommunikation, dann findet sich schon eine Lösung.
  • Insgesamt also: Immer noch einen Hauch pfleglicher, als wenn es ihm selbst gehören würde ;).

Das war es von mir – ich wünsche Lukas, seiner Crew, und meinem Zelt eine wunderbare Zeit auf den Lofoten!

Anfangen.

Es geht bergauf. Nicht etwas, sondern steil. Und ich bin hundert Schritte gegangen und der Hüftgurt fängt schon jetzt an zu drücken. Mir ist flau im Magen als ich den Berg anschaue, den ich mir ausgesucht habe. Hier soll ich hinauf?

Das Wort majestätisch ist in meinem Wortschatz Bergen vorbehalten. Berge thronen. Beobachten mit langem Atem. Fünfzig Millionen Jahre alt, und noch nicht ganz ausgewachsen. Die Minute die ich innehalte, gebannt vor Respekt vor diesem Riesen, ist auf dieser Zeitskala bedeutungslos.

Auf meiner eigenen nicht. Ich schaue auf die Uhr und überlege. Wenn ich jetzt umdrehe, könnte ich noch den letzten Bus in die Stadt zurück erwischen. Jede größere Wanderung die ich starte ist eine Herausforderung an mich selber. Nicht nur an meine Fähigkeit zur Planung, an meine körperliche Fitness, sondern vor allem an mein Hirn. Traust du dich das? Traust du dir das zu?

Ich werde den Menschen die mich beim Start meiner allerersten Tour mit heißem süßen Kaffee versorgten und mir Mut machten, mich einfach losschickten, für immer dankbar sein. Wäre ich an dem Tag umgedreht, wäre ich vielleicht nie zu dem wandernden Outdoor-Menschen geworden, der ich jetzt bin.

Ich schaue den Berg an, den Weg der mich an seiner Flanke entlang nach oben führt. Dort irgendwo will ich bei einem Gebirgssee mein Zelt aufschlagen. Ich ziehe meine Rucksackträger strammer und schaue noch einmal zurück. Umdrehen kann ich immer noch. Aber jetzt bin ich immerhin schon einmal los gegangen.

Jedes Abenteuer beginnt mit einem ersten Schritt. Es lohnt sich loszugehen.

Immer dem Daumen nach – Teil 1 von 2

von Levyn Bürki

Eine längere Auslandreise will gut vorbereitet sein. Dokumente scannen, Krankenversicherung checken, … Gerade auch hinsichtlich Reisegepäck sollte man sich frühzeitig Gedanken darüber machen, welche Anforderungen Jahreszeit und Klima an die Outdoor-Ausrüstung stellen. Was kommt mit, was bleibt zu Hause? Das Reisegepäck auf das Nötigste zu reduzieren, ist immer eine gute Idee! Und wenn sich der Rucksack dann doch als zu klein herausstellt… schon bald kann man sich einen grösseren ja ganz einfach mieten! 😉

Vorbereitung ist wichtig, jedoch nicht alles. Wer auf seinen Reisen etwas erleben möchte, sollte sich davor hüten, allzu viel bereits im Voraus zu planen. Denn richtige Abenteuer müssen einem passieren; sie können nicht geplant werden. Immerhin: was sich nicht planen lässt, kann doch geschickt provoziert werden. Meist, indem man dem Ungeplanten genügend Freiraum lässt, sich zu ergeben. Ein möglicher Ansatzpunkt: die Art der Fortbewegung. Die folgenden zwei Blogeinträge sind deshalb ein kleines Plädoyer fürs Reisen per Anhalter.

Bei frostigen Temperaturen bin ich Ende Februar zu einer mehrwöchigen Autostopp-Reise aufgebrochen. Nicht gerade die übliche Jahreszeit fürs Trampen, aber ich hatte einen Termin: «Ich komme aus der Schweiz und reise nach Papenburg in Niedersachsen. Mitte März werde ich dort ein Seminar besuchen, und weil ich soeben mein Studium abgeschlossen und endlich wieder etwas Zeit habe, dachte ich mir, ich nütze die Gelegenheit und reise per Autostopp an.» Dieses Sprüchlein habe ich oft wiederholt. Drei Wochen lang war ich unterwegs, von Bern zuerst nach Tübingen, dann gen Westen durch den Schwarzwald und die Vogesen bis nach Paris und schliesslich im Zickzackkurs nordwärts durch Belgien und die Niederlande bis direkt vors Seminarzentrum in Papenburg.

Diese Reise ermöglicht haben mir 28 Fahrer*innen, welche unterschiedlicher kaum sein könnten. Allesamt wussten sie bei Antritt ihrer Fahrt noch nicht, dass sie unterwegs einen Autostopper mitnehmen würden. Ich wiederum durfte mich stets aufs Neue überraschen lassen, welche Sprache ich im nächsten Auto sprechen und welche Gespräche sich ergeben werden. Gleich am ersten Reisetag wurde ich völlig unerwartet zum persönlichen Touristenführer von Richard und Kelly. Das pensionierte Ehepaar aus Minnesota war mit Mietauto unterwegs und gabelte mich in der Nähe von Zürich auf. Erst schien es, als ob wir nicht denselben Weg hätten. Doch als ich die beiden eine Stunde später und zwei Raststätten weiter abermals antraf (ja, solche Zufälle gibt’s!) stellte sich heraus, dass sie «einfach nur aus der teuren Schweiz raus» wollten. Sie änderten kurzum ihre Pläne und nahmen mich ein gutes Stück mit und über die Grenze nach Deutschland. Und weil das Wetter so schön war, führte ich die beiden in Schaffhausen zum Rheinfall, dem touristischen Ausflugsziel schlechthin, welches sie ansonsten verpasst hätten.

Zugegeben, oft war ich schon froh, aus einer Stadt rauszukommen und immerhin bis zur nächsten Tankstelle mitgenommen zu werden. Nicht selten hatte ich aber auch das Glück, dass mich jemand über mehrere hundert Kilometer mitnahm. Die längste Fahrtstrecke meiner Reise betrug exakt 400 Kilometer: mit Malou und ihrer BlaBlaCar-Crew von Nancy nach Paris. Die kürzeste Fahrtstrecke wiederum betrug exakt 100 Meter, nämlich beim Versuch, Paris nach Norden hin zu verlassen: Rucksack und Schild in aller Eile auf der Rückbank verstaut, den Beifahrersitz von allerlei Krempel befreit, platzgenommen, Karten abgeglichen — und nach einem kurzen, geteilten Schreckmoment noch am selben Rotlicht wieder ausgestiegen. Nur kurze Zeit später hat mich dann ein Postbote des SNCF ein Stück weit mitgenommen. Die Reststrecke bis Lille fuhr mich der Chef der städtischen Wasserversorgung von Amsterdam.

tandem
Trampen in besonders schöner Weise: Levyn auf dem Tandem mit Froukje!

Reisen per Anhalter beschränkt sich übrigens nicht nur auf Autos und Lastwagen. Die schönste aller Etappen legte ich zusammen mit Froukje auf dem Tandemfahrrad zurück. Ich war als Couchsurfer bei ihr zu Gast, als sie mir kurzerhand das Angebot machte, den Rucksack gegen Radtaschen auszutauschen und die 120 Kilometer Küstenstrecke von Vlissingen nach Rotterdam per Tandem zurückzulegen. Wie gesagt: richtige Abenteuer kann man nicht planen, sie finden einen selber!

Erfolgreiches Trampen erfordert jedoch nicht bloss Glück, sondern auch viel strategisches Geschick. Ob Autostopp dereinst olympisch wird, daran darf gezweifelt werden. Doch offizielle Wettrennen gibt es alleweil. Die nächste Gelegenheit: am 23. Juni finden in Fribourg (CH) bereits zum fünften Mal die Autostopp-Meisterschaften statt. Die Regeln sind einfach: jenes Zweierteam, welches zuerst am 200–300 km entfernt gelegenen Zielort (meist ein Campingplatz) ankommt, gewinnt das Rennen. Die Fahrt nicht zu arrangieren, ist Ehrensache. Wie man hingegen als Team am Strassenrand auf sich aufmerksam macht, hier sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt!

Um Strategie und Kommunikation am Strassenrand wird es denn auch im zweiten Teil meines Blogeintrags gehen. Als Lektüre für die Zwischenzeit empfehle ich zweierlei:

– Das Hitchwiki ist das Hitchhiking-Portal schlechthin. Hier findet ihr jede Menge Tipps, Sicherheitshinweise, eine Weltkarte mit abertausenden von Hitchhiking-Spots, ausführliche Länder- und Städtebeschriebe sowie eine aktuelle Liste spannender Events.

– In der Hörbuchfassung von Douglas Adams’ „The Hitchhikers Guide to the Galaxy und “The Restaurant at the End of The Universe” erfährt ihr, wieso man beim Trampen stets ein Handtuch auf sich tragen sollte.

Mini-Abenteuer. Rad-Wandern in Nordhessen.

Warum in die Ferne schweifen, wenn es so viele schöne Orte in der Nähe zu erkunden gibt? Es gibt einige Gegenden in Deutschland, die gemeinhin unterschätzt werden. Dazu zählt mit Sicherheit auch Nordhessen. Mit Kassel als einziger Großstadt verirren sich nur wenige nicht gebürtige Menschen hier hin. Aber: Es lohnt sich. Egal ob Wanderer*in, Radfahrer*in oder Kulturhungrige*r, dieser Landstrich bietet so einiges. Das wussten auch schon die Gebrüder Grimm. Vor allem sanfte Hügel mit dichten Wäldern zeichnen die Landschaft aus. Nah bei Kassel liegt u. a. der Reinhardswald.

Am vergangenen Wochenende zog es uns mit dem Fahrrad nach Draußen. Geplant war eine Tour von Kassel nach Hofgeismar und wieder zurück und das teilweise über den Reinhardswald-Radweg. Eine Strecke sind ca. 30 km. Für geübte Fahrer*innen ist die Tour locker an einem Tag zu schaffen. Wir wählten eine sehr entspannte Variante mit einer Übernachtung in Hofgeismar.

Eine Sache fehlte uns zu unserem Outdoor-Glück: Fahrradtaschen. Hätten wir nicht gut ausgerüstete Freunde, hätten wir uns mit Rucksäcken abmühen müssen. So konnten wir uns „analog“ Taschen leihen. Mit outdooRent geht das bald auch digital von (Noch-)Nicht-Freund*innen 😉

Mit locker gepackten, wasserdichten 40 l-Fahrradtaschen verließen wir die Großstadt und fuhren zunächst bis Vellmar an der Ahne entlang durch eine Wiesenlandschaft. In Vellmar lud das Café im Ahnepark zu einer ersten Pause ein. Der Park hat eine sehr schöne Skulpturen-Sammlung, u. a. die Skulptur „Stille“, ein riesiges Ohr. Hinter dem Park verläuft der Weg weiter über Feldwege durch Espenau bis Immenhausen. Dort gibt es ein sehr empfehlenswertes Eis-Café am Ortseingang. Nach der Eis-Pause fuhren wir glücklich – leider in die falsche Richtung – weiter und strandeten am Rande des Reinhardswalds. In Immenhausen beginnt der Teil des Reinhardswald-Radwegs, der tatsächlich durch den Wald führt. Da wir aber nach Hofgeismar wollten, mussten wir vor Immenhausen auf den Märchenlandradrundweg wechseln und kamen schließlich im malerischen Fachwerkstädtchen Hofgeismar an. Die Rückfahrt am nächsten Tag war eine sehr ähnliche Strecke. Im Gegensatz zur etwas mühsameren Hinfahrt konnten wir uns zurück aber viel rollen lassen. Es war in jedem Fall sehr schön.

Frühlingserwachen

Frühlingshafte Temperaturen und ihr steht schon in den Startlöchern für die erste schneefreie Tour des Jahres? Wir auch!
Heute habe ich die ersten Ausrüstungs-Fotos für den Website-Prototyp, an dem David fleißig bastelt, aufgenommen und gleichzeitig die mittäglichen Sonnenstrahlen genossen.
Den Rest des Tages wird gerechnet und überlegt: Wieviel Geld brauchen wir für die Gründung einer Genossenschaft? Können wir uns das leisten, oder müssen wir doch auf eine andere Rechtsform umsteigen? – Wir halten euch auf dem Laufenden!
Außerdem bereiten wir unseren ersten Messeauftritt am Freitag den 9.3. auf der Gründermesse Neckar-Alb in Reutlingen vor. Die ersten Werbe-Postkarten sind gedruckt und auch die Visitenkarten auf dem Weg zu uns. Und auch das passende Zelt haben wir uns schon leihen können. Flo hat auf seiner Fahrrad-Tour von China nach Deutschland in diesem freistehenden Einmann-Zelt übernachtet und überlässt es uns großzügig als Blickfang.
Kommt uns und das Zelt auf der Messe besuchen! Dort gibt es noch viele andere Gründungsprojekte aus der Region zu entdecken und der Eintritt ist frei!
Apropos Postkarte: Annika genießt gerade eine Woche verdienter Ferien am Meer und hat euch eine Postkarte geschrieben:
Liebe Freunde von outdooRent!
Als Kind des Ruhrgebiets ist ein Besuch der Nordsee in Holland immer wieder ein Highlight. Gerade auch zu dieser Jahreszeit hat die See einen besonderen Charme. Das raue Klima der kalten Jahreszeit zusammen mit den ersten Vorboten des Frühlings ziehen mich jedes Jahr wieder hierhin, genauer nach Westenschouwen in der Provinz Zeeland. Strand, Dünen und Wald…Natur pur. Genächtig wird bei unter 10°C nicht im Zelt, sondern in einem gemütlichen, kleinen Ferienhäuschen mit Kamin. Mein Gepäck habe ich trotzdem im Trekkingrucksack verstaut. 65 l reichen locker für vier Nächte. Außerdem mit dabei: mein Microfaser-Duschtuch. Klein, leicht und erfüllt seinen Zweck: macht trocken 😉 Durch die Minusgrade der letzten Wochen ist meine Haut etwas in Anspruch genommen, vor allem die Lippen. Deshalb müssen diese vor den Touren gut gefettet werden. Besonders gut und langanhaltend fettet Kokosöl. Dann steht dem Wandervergnügen durch windige Dünen im Naturschutzgebiet nichts mehr im Weg…♥ 
Abenteuerliche Grüße,
Annika

Konzeptentwickler.

Seit der Aufnahme ins Wirkungsschaffer-Programm sind einige Wochen vergangen. Wir haben die Feiertage genutzt um noch einmal zu erforschen, was uns an diesem Projekt wirklich wichtig ist. So können wir jetzt mit viel Tatendrang ins neue Jahr starten.

Konkret heißt das: wir haben heute den Tag damit verbracht unser Projekt in machbare Aufgaben zu unterteilen … ganz schön viele, aber gemeinsam schaffen wir das!

Wir planen outdooRent als Genossenschaft aufzubauen. Dafür ist natürlich noch einiges an Vorarbeit notwendig. Außerdem sind wir auf der Suche nach Verstärkung: Wenn Du als nachhaltigkeitsbegeisterter Outdoorler auch Kenntnisse im Bereich Webdesign und Datenbanken hast, würden wir dich gerne im Team willkommen heißen. Melde dich einfach bei uns unter info@outdooRent.de.

Zeit für eine kurze Draußen-Pause ist auch noch geblieben 😉

Wir wünschen euch frohes Abenteuern im neuen Jahr!