Die Jacke ist kaputt und meine erste Frage ist: „Wer repariert das?“ In manchen Fällen ist das klar: Wenn es sich beispielsweise um einen klaren Materialfehler handelt, und man sich noch in der Garantiezeit befindet, ist es am Besten den Händler zu kontaktieren, der einem die Ausrüstung verkauft hat. Über diesen läuft im Normalfall eine Garantie – oder Kulanzreparatur. Die Gewährleistungsfrist läuft zwei Jahre, aber viele Hersteller, die mit Nachhaltigkeit werben, geben eine längere oder lebenslange Garantie.
Meistens macht Ausrüstung meiner Erfahrung nach allerdings erst nach dem Ablaufen der Garantie schlapp. Dann geht es darum entscheiden: Kann ich das selbst reparieren? Kann ich das mit Hilfe reparieren? Oder sollt da doch am besten eine Fachfrau/mann ran?
Nicht jeder ist mit Reparaturtechniken wie Nähen aus dem Elternhaus vertraut. Das bedeutet aber nicht, dass man nicht wagen sollte Ausrüstung selber zu reparieren! Wir werden euch in den nächsten Beiträgen Möglichkeiten zeigen, sich so etwas beizubringen. Und „projekt-orientiertes“ Lernen von solchen Techniken kann sehr viel Spaß machen, und sehr bereichernd sein.
Ich verstehe aber, dass es Menschen gibt, die sagen: ich habe eigentlich Null handwerkliches Geschick/ gerade keine Zeit für so etwas / gerade keine Lust meine Ausrüstung zu reparieren. Das bedeutet aber nicht, dass man das Reparaturprojekt aufgeben muss! Für solche Fälle gibt es professionelle Anbieter. Wenn es um einen neuen Reisverschluss für meine Jacke geht, hilft die Änderungsschneiderei um die Ecke. Es lohnt sich, vor dem Abgeben des Reparaturstücks nach dem Preis zu fragen. Auch ich als leidenschaftliche Reparateurin schicke Ausrüstung weg, wenn die Reparatur eindeutig meine Fähigkeiten, oder mein Zeitbudget übersteigt. Neulich habe ich beispielsweise meine Daunenschlafsack auffüllen lassen – viel günstiger als einen neuen zu kaufen, und ich schlafe jetzt wieder so kuschelig warm wie vor fünf Jahren als er neu war. Der Anbieter hierfür war eine Werkstatt in Berlin: Outdoor Service Team. Da habe ich den Schlafsack einfach hingeschickt und nach einem Kostenvoranschlag reparieren lassen.
Trotzdem lohnt es sich beim nächstgelegenen Outdoor-Fachhändler nachfragen, ob es in der Nähe ähnliche Anbieter gibt – die sollten wir nämlich unterstützen!
Letztendlich muss man abwägen: Professionell und eventuell teuer reparieren lassen, oder wagen selbst zu reparieren? Wer sich dafür entscheidet selbst zu reparieren, kann auf die Unterstützung der Outdoor-, MakeYourOwnGear-, und Reparier-Communities hoffen. Aber davon berichte ich mehr im nächsten Blogeintrag.