Anfangen.

Es geht bergauf. Nicht etwas, sondern steil. Und ich bin hundert Schritte gegangen und der Hüftgurt fängt schon jetzt an zu drücken. Mir ist flau im Magen als ich den Berg anschaue, den ich mir ausgesucht habe. Hier soll ich hinauf?

Das Wort majestätisch ist in meinem Wortschatz Bergen vorbehalten. Berge thronen. Beobachten mit langem Atem. Fünfzig Millionen Jahre alt, und noch nicht ganz ausgewachsen. Die Minute die ich innehalte, gebannt vor Respekt vor diesem Riesen, ist auf dieser Zeitskala bedeutungslos.

Auf meiner eigenen nicht. Ich schaue auf die Uhr und überlege. Wenn ich jetzt umdrehe, könnte ich noch den letzten Bus in die Stadt zurück erwischen. Jede größere Wanderung die ich starte ist eine Herausforderung an mich selber. Nicht nur an meine Fähigkeit zur Planung, an meine körperliche Fitness, sondern vor allem an mein Hirn. Traust du dich das? Traust du dir das zu?

Ich werde den Menschen die mich beim Start meiner allerersten Tour mit heißem süßen Kaffee versorgten und mir Mut machten, mich einfach losschickten, für immer dankbar sein. Wäre ich an dem Tag umgedreht, wäre ich vielleicht nie zu dem wandernden Outdoor-Menschen geworden, der ich jetzt bin.

Ich schaue den Berg an, den Weg der mich an seiner Flanke entlang nach oben führt. Dort irgendwo will ich bei einem Gebirgssee mein Zelt aufschlagen. Ich ziehe meine Rucksackträger strammer und schaue noch einmal zurück. Umdrehen kann ich immer noch. Aber jetzt bin ich immerhin schon einmal los gegangen.

Jedes Abenteuer beginnt mit einem ersten Schritt. Es lohnt sich loszugehen.

Abenteurer*in

Wen habt ihr vor Augen, wenn ihr Begriffe wie Abenteurer, Entdecker, Grenzgänger hört? Wer fällt euch ein, wenn ihr gefragt werdet, welche Expeditionsleiter ihr am meisten bewundert? Nur bärtige Männer mit windgegerbter Haut? Und wie nehmt ihr euch selbst in der Natur wahr? Als Nachfolger*in einer langen Tradition oder als Pionier*in?
Fakt ist: Frauen und Abenteuer, Entdecken, Wagen: das erschien in unserer Gesellschaft lange als inkompatibel. Ist es aber nicht und so erobern immer mehr Frauen ihren Platz in der Outdoor-Welt. Sie besteigen Berge, klettern schwere Routen, genießen ihre Zeit draußen und ermutigen andere Frauen sich mehr zuzutrauen.
Und auch sie haben inspirierende Vorbilder wie Alexandra David Neel. Dieser Abenteurerin schaffte es als erster Mensch westlicher Herkunft nach Lhasa zu gelangen  – nach mühevoller Reise durch das Himalaya. Auf ihrem Weg bestand sie gemeinsam mit ihrem Adoptivsohn nicht nur zahlreiche Abenteuer mit mimimaler Ausrüstung, sondern lernte auch Tibetisch und tauchte so tief in die buddhistische Lehre ein, dass sie zur Nonne geweiht wurde. 
Ihre Courage und Hartnäckigkeit inspirieren mich, wenn der Weg mal wieder steiniger ist als erwartet. Denn eines muss ich zugeben: ich bin keine geborene Abenteurer*in, sondern erobere diesen Begriff erst langsam für mich. Meine Outdoor-Erlebnisse haben mich über die letzten Jahre zu der Person gemacht die ich bin. Oft mutig und abenteuerlustig, manchmal nicht. 
Als Menschen die gerne Zeit in der Natur verbringen, aber auch als Frauen, die dort manchmal zusätzliche Herausforderungen treffen, wollen wir auf diesem Blog unsere Erfahrungen teilen. 
In den nächsten Monaten wird hier eine Reihe von Blog-Posts entstehen, bei denen es darum geht, mit dem Outdoor-Leben anzufangen und erste Erfahrungen draußen zu sammeln. Da wird es um die erste längere Tour gehen, die erste Nacht (alleine) im Zelt, das Gefühl einen schweren Tag durchgehalten zu haben, und vieles mehr. 
Diese Artikel sind für alle Geschlechter gedacht, aber wir freuen uns besonders, wenn wir mehr Frauen Mut zum Abenteuern machen können. Bis die Reihe steht, empfehlen wir allen Abenteurer*innen (die Englisch verstehen) die Podcasts auf www.she-explores.com. Auch dort geht es um starke und neugierige Frauen, die die Welt erkunden.
 
Wenn ihr Themenvorschläge oder besondere Fragen habt, freuen wir uns über eine Nachricht an info@outdoorent.de!

Konzeptentwickler.

Seit der Aufnahme ins Wirkungsschaffer-Programm sind einige Wochen vergangen. Wir haben die Feiertage genutzt um noch einmal zu erforschen, was uns an diesem Projekt wirklich wichtig ist. So können wir jetzt mit viel Tatendrang ins neue Jahr starten.

Konkret heißt das: wir haben heute den Tag damit verbracht unser Projekt in machbare Aufgaben zu unterteilen … ganz schön viele, aber gemeinsam schaffen wir das!

Wir planen outdooRent als Genossenschaft aufzubauen. Dafür ist natürlich noch einiges an Vorarbeit notwendig. Außerdem sind wir auf der Suche nach Verstärkung: Wenn Du als nachhaltigkeitsbegeisterter Outdoorler auch Kenntnisse im Bereich Webdesign und Datenbanken hast, würden wir dich gerne im Team willkommen heißen. Melde dich einfach bei uns unter info@outdooRent.de.

Zeit für eine kurze Draußen-Pause ist auch noch geblieben 😉

Wir wünschen euch frohes Abenteuern im neuen Jahr!