Rhythmisch plätschert der Regen gegen mein Fester. Heute bin
ich froh nicht mit dem Zelt unterwegs zu sein. Es ist Anfang Mai und der Sommer
erscheint plötzlich wieder in weite Ferne gerückt zu sein. Doch so ein
regnerischer Sonntag hat auch seine guten Seiten: Endlich habe ich Zeit meine
Ausrüstung mal gehörig durchzuchecken, und für den Verleihbetrieb des Sommers
bereit zu machen.
Was ich dafür brauche? Vor allem etwas Platz, gute Musik,
und Kamera oder Smartphone, und ein Notizbuch.
Ich fange gerne mit den „großen Fünf“ – Zelt, Matte,
Schlafsack, Rucksack, Kocher an.
Um das Zelt zu überprüfen, baue ich es gerne einmal drinnen
auf so weit es geht. Dann schaue ich mir an, ob es irgendwo Löcher, oder andere
Schwachstellen entwickelt hat. Ich mache mir genaue Notizen und, falls es kleine
Löcher sind, flicke ich sie sofort mit einem entsprechenden Reparaturtape. Wenn
du dein Zelt über outdoorent e.V. verleihen willst, ist es eine gute Idee die
Schäden auch mit ein paar schnellen Fotos zu dokumentieren. So können
gegenseitige Enttäuschungen vermieden werden. Ich zähle auch noch, ob genügend
Zeltheringe vorhanden sind, und überprüfe die Zeltleinen und Reisverschlüsse
auf Verschleiß. Alles was ich nicht sofort reparieren kann, schreibe ich mir
auf.
Meine Matte pumpe ich ganz auf und überprüfe ebenfalls auf
Schwachstellen und dokumentiere die mit Fotos und Notizen. Dann lasse ich die
Matte aufgeblasen über Nacht stehen, um sicherzugehen, dass sich keine
Mini-Löcher eingeschlichen haben. Falls doch – Seifenlauge auf Verdachtsstellen
tupfen, bilden sich Blasen kann hier nach dem Trocknen geflickt werden.
Ich entpacke meinen Schlafsack und schaue, ob er kleine
Löcher hat, oder viel Füllung verliert. Außerdem schnüffel ich auch mal kurz an
ihm – nach einer langen Winterpause, kann er etwas muffig riechen. Dann ist es eventuell
Zeit für eine schlafsackgerechte Wäsche. Anleitungen für die verschiedenen Füllungstypen
gibt es auf den Websites der Hersteller. Falls der Schlafsack auch nach der
Wäsche noch zu „schlapp“ ist kann ein Nachfüllen von Daunen oder Füllung helfen
– lies dazu mehr in unserem Beitrag zu Reparaturen.
Meinen Rucksack „entkrümele“ ich mit dem Staubsauger und
schaue mir dann die Riemen und Nähte an. Wenn es Stellen gibt, wo sich diese auflösen,
nähe ich mit dicker Nadel und „Sternchengarn“ nach. Wenn Riemen verschlissen
sind, nehme ich Ersatzriemen mit, ersetze selbst, oder lasse beim Schuster oder
Outdoorgeschäft reparieren. Dan überprüfe ich die Schnallen – wenn diese sehr
leicht zu öffnen sind, oder nicht mehr deutlich „klick“ machen, wenn man sie schließt,
lohnt es sich im Outdoorgeschäft neue zu besorgen und einzusetzen. Nichts ist
nerviger als eine Wanderung mit schwerem Rucksack ohne funktionierenden Hüftgurt.
Den Kocher putze ich und überprüfe, dass alle losen Teil
noch solide wirken. Nachdem bei meinem Gaskocher die Stellschraube für den
Gaszufluss abgebrochen ist, behelfe ich mich mit einer dicken Büroklammer an
dieser Stelle. Aber diese geht schnell kaputt. Also: lieber einmal zu viel kontrollieren
und dann noch etwas Reparaturdraht zur Sicherheit mitnehmen.
Kleinteile schaue ich einfach an, putze sie wenn nötig,
mache Notizen, falls ich Ersatzteile brauche. Und dann mache ich Fotos für die
outooRent e.V. Plattform, die bald an den Start geht. Gut ausgeleuchtet ist
auch der Wohnzimmerteppich ein würdiger Hintergrund für meine
Trekkingausrüstung mit ihren Kleinteilen.
Manchmal finde ich bei solchen Aktionen Dinge, die ich nicht
mehr benutzen werde. Einfach, weil ich sie nicht mehr brauche, oder inzwischen
hochwertigere Ausrüstung habe. Die bringe ich entweder in den nächsten Umsonstladen,
verschenke sie via Facebook, oder verkaufe sie über eine Kleinanzeige. Denn
Ausrüstung soll Abenteuer ermöglichen, nicht vor sich hingammeln.
Was war eure skurrilste Entdeckung beim diesjährigen „Frühjahrsputz“?